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VERBAND DEUTSCHER EISENBAHN-INGENIEURE E.V.
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VDEI-bezirk

Saarland / Rheinland-Pfalz

Für den 05.11. hatte der Bezirksvorstand nach Bous zu einer Baustellenbesichtigung eingeladen. Am Bahnhof Bous, der an der Strecke Saarbrücken – Karthaus liegt, wird derzeit eine neue Personenunterführung gebaut. Da die alte Personenunterführung nicht barrierefrei war und nur über eine einseitige Verkehrsanbindung verfügte, wird die neue Personenunterführung in westliche Richtung verlängert. Dies erspart den aus Richtung Wadgassen anfahrenden Bahnnutzern längere Umwege. Ferner soll auf der Westseite des Bahnhofes eine neue Park und Ride Anlage entstehen. Im Rahmen einer Vorstellung der Baumaßnahme wurden an Hand einer Bilddokumentation die vorbereitenden Maßnahmen zur eigentlichen Bauausführung erläutert. Neben umfangreichen Arbeiten zur Sicherung der DB Kabeltrassen war euch eine den Baubereich querende unterirdische Sauerstoffleitung, die zu dem nahe gelegenen Stahlwerk führt, umzulegen. 

Vor Herstellung des Baugrubenverbaus waren 235 Austauschbohrungen notwendig, um den Untergrund für die Arbeiten vorzubereiten. Der durch rückverankerte Spundbohlen gesicherte Bereich umfasst sowohl den Bereich der alten rückzubauenden PU als auch den Bereich der parallel verlaufenden neuen PU. Das Baufeld liegt im Grundwasserbereich der in der Nähe vorbeifließenden Saar. Der Verbau dient gleichzeitig als Auflager der zur Aufrechterhaltung des Bahnbetriebes erforderlichen Hilfsbrücken. In dem durch die Baumaßnahme betroffenen Streckenabschnitt verkehren täglich mehrere Roheisenzüge. die die Versorgung des Stahlwerkes Völklingen mit Roheisen des Hochofens Dillingen sicherstellen. Für das in Torpedowagen transportierte, mehr als 1400°C heiße Roheisen, gibt es keine Umleitungsstrecken, so dass für die Arbeiten im Bereich der Streckengleise nur kurze Sperrpausen zur Verfügung gestellt werden können, um eine unterbrechungsfreien Flüssigeisentransport zu gewährleisten.

Die laufenden Beton- und Bewehrungsarbeiten im Schutze der Hilfsbrücken sind dabei eine echte Herausforderung, da die Platzverhältnisse auf der Baustelle äußerst beengt sind und ein hohes Maß an präziser Koordination und durchdachter Planung erfordern. Es entsteht so ein modernes Rahmenbauwerk, das künftig einen barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen ermöglichen wird. Drei großzügig ausgelegte Aufzüge und drei neue Treppenanlagen sorgen dann dafür, dass künftig alle Fahrgäste den Bahnhof komfortabel und vollständig barrierefrei nutzen können.

Ein großes Dankeschön an das Team der bauausführenden Firma für die umfassenden und sehr interessanten Erklärungen zu den Besonderheiten dieser Baustelle und zu dem Monitoringsystem zur Überwachung der dort eingebauten Hilfsbrücken. 

 

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Gruppenfoto min 2

Fachexkursion Bous
Flüssigeisen Zug beim befahren der Hilfsbrücke

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