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VERBAND DEUTSCHER EISENBAHN-INGENIEURE E.V.

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Service

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Der Verband Deutscher Eisenbahn-Ingenieur*innen e.V. veranstaltete am 09.04.2024, unter der Organisation von Verbandspräsidentin Prof. Dr. Birgit Milius, den ersten Parlamentarischen Abend des VDEI. Das Thema lautete: Verkehrswende ohne Verkehrsingenieur*innen? Wie wird zukünftig sichergestellt, dass es gute Forschung und Lehre zu Bahnthemen an zahlreichen Hochschulen in Deutschland gibt – damit die politischen und gesellschaftlichen Ziele bei der Schiene und damit perspektivisch die Eindämmung des Klimawandels erreicht werden können? 

Anlass des Abends war die immer wiederkehrende Problematik, dass trotz des hohen Bedarfs an Fachkräften in der Branche Bahnprofessuren nicht, nur schwierig oder fachfremd (neu) besetzt werden.

Die Komplexität der Fragestellung spiegelte sich bei den Mitwirkenden sowie dem Publikum des Abends wider, welches sich unter anderem aus Mitarbeitenden der Universitäten, Studierenden, Bundestagsabgeordneten und -angestellten sowie Vertreter*innen der Deutschen Bahn AG und der Bahnindustrie sowie den Verbänden zusammensetzte. Prof. Dr. Birgit Milius eröffnete die Veranstaltung mit den klaren Worten „Es wird heute keine Lösungen geben.“ Die Professorin für Bahnbetrieb und Infrastruktur an der Technischen Universität Berlin machte deutlich, dass es das Ziel dieser und folgender Veranstaltungen ist, einen Dialog zwischen den Hauptakteur*innen im Bahnwesen anzustoßen, um eine Zukunft für die universitäre Lehre und im Bereich Bahn zu gewährleisten. In der derzeitigen Situation werden zu wenig Ingenieur*innen ausgebildet, um den hohen Bedarf durch die Vielzahl an dringenden Bahnprojekten, aber auch den Weggang zu decken. Zur Erreichung der Klimaziele ist die Bahn alternativlos, was bedeutet, dass Lösungen gefunden werden müssen. 

Der erste Impulsredner, Lars Oeverdieck (Kanzler der TU Berlin), zeigt klar auf, an welchen Kriterien Universitäten gemessen werden. Wichtige Aspekte sind dabei unter anderem Studierendenzahlen, staatliche Drittmittel sowie der Flächen- und Ausstattungsbedarf. Als „Orchideenfach“ ist es da für das Eisenbahnwesen schwer, sich zu behaupten.

Prof. Dr. Corinna Salander, Leiterin der Eisenbahnabteilung im Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), zweite Impulsrednerin des Abends, macht unmissverständlich deutlich, dass „Bahn“ ein komplexes Gesamtsystem ist und diese Komplexität auch im Studium vermittelt werden muss. Ingenieure, die ganz spezifisch für den Bahnsektor ausgebildet sind und diese Komplexität beherrschen sind daher unverzichtbar. Die hohe Praxisrelevanz und die Interdisziplinarität des Studiums, kombiniert mit den besten Chancen auf den Arbeitsmarkt, sind gute Argumente für ein Studium mit Bahnschwerpunkt – eine Tatsache, die in der Öffentlichkeit stärker vertreten werden muss. 

In der Paneldiskussion wurde der offensichtliche Widerspruch zwischen gesellschaftlichen Anforderungen hinsichtlich der Verkehrswende auf der einen Seite und der Finanzierung von Universitäten auf der anderen Seite weiter diskutiert. Auch Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär beim BMDV, erklärte: „es muss mehr spannende Wege geben, die über die vorherrschenden Schablonen hinausgehen“. Dr. Markus Ksoll, Leiter Wirtschaft, Politik und Regulierung Deutsche Bahn AG und Sarah Stark, Hauptgeschäftsführerin des Verbands der Bahnindustrie machten deutlich, dass ein großes Interesse aus der Praxis besteht, im Dialog gemeinsam an Lösungen zu arbeiten.

Der VDEI e.V. wird im Nachgang der Veranstaltung den weiteren Austausch strukturieren. Ziel ist es, im Rahmen einer intensiven Zusammenarbeit im Sektor und im Dialog mit allen Stakeholdern die Bahnstudiengänge unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen wie organisatorischen Besonderheiten fest zu etablieren und die Fachgebiete dabei zu unterstützen, ihre Aufgaben im Rahmen der Fachkräfteausbildung und Forschung für die Verkehrswende zu unterstützen. Im Weiteren bedankt sich der VDEI e.V. bei allen Redner*innen, Diskussionsteilnehmer*innen und Gästen, die bereit waren einen Dialog zu beginnen. 

 

Bilder der Veranstaltung (herunterladbar in hoher Auflösung):

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Eröffnende Worte von Prof. Dr. Birgit Milius, VDEI-Präsidentin

 

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Lars Oeverdieck, Kanzler der TU Berlin, erklärt in seinem Impulsvortrag die universitäre Situation

 

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Die politische Perspektive erläuterte Prof. Dr. Corinna Salander, Leiterin der Eisenbahnabteilung im BMDV in ihrem Impulsreferat

 

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In der weiterführenden Paneldiskussion sprachen Lars Oeverdieck, Dr. Markus Ksoll, Torben Rang, Michael Theurer, Sarah Stark und Prof. Dr. Thomas Siefer (v.l. n.r.) weiter über das Thema, moderiert von Prof. Dr. Birgit Milius (zw.v.l.)

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